WIDERSTANDSFÄHIG VON INNEN, DANK ANTIVIRALER ERNÄHRUNG
Antivirale Ernährung? Ja, wir steuern unser Immunsystem und dessen Reaktion auf Umwelteinflüsse wie Bakterien aber auch Viren mit jeder Mahlzeit. Die Corona-Krise mag für einige Verunsicherung bringen, doch sollten wir uns daran erinnern, dass wir den Viren nicht schutzlos ausgeliefert sind. Dass ein Virus sich überhaupt in unserem Körper ausbreiten und für Symptome sorgen kann, muss das eigene Immunsystem dies erst zulassen. Ein gut trainiertes und ausgeglichenes Immunsystem und ein allgemeines inneres Gleichgewicht sind die besten Schutzmasken. Wie können wir uns also mit ganz einfachen und alltäglichen Massnahmen von innen schützen?
Mit seinen rund 300 Quadratmetern ist unser Darm ganz klar unser grösstes Eingangstor für Fremdsubstanzen, daher sind ca. 80% der Immunzellen dort lokalisiert. Man könnte behaupten «intakter Darm = intaktes Immunsystem». Der Magendarmtrakt zieht sich vom Mund bis zum Anus durch uns durch und sollte als erste Barriere von einer robusten Schleimhaut umhüllt sein. Zu den Schleimhautschützendenden Substanzen aus der Ernährung gehören Vitamin C (Zitrusfrüchte, Kiwi, schw. Johannisbeere, Brokkoli), Vitamin E (Hanföl, Leinöl, Olivenöl, Nüsse) aber auch Zink (Kürbiskerne, Sesam, Linsen, Hafer), sowie beta-Carotin als Vorstufe des Schleimhaut-Vitamins A (Karotten, Süsskartoffeln, Kürbis, Blattgemüse). Die Schleim-Schutz-Hülle kann zusätzlich mit Schleim-bildenden Substanzen aus Flohsamen, Leinsamen, Chiasamen, Hafer aber auch Lindenblütentee gestärkt werden.
Nicht zu vergessen sind unsere Mitbewohner, die Darmbakterien, die in der Schleimhaut leben. Werden unsere Darmbewohner artgerecht gefüttert, pflegen sie unseren Darm und liefern uns sogar einige Vitalstoffe wie etwa Aminosäuren und Vitamine. Artgerechte Darmbakterienfütterung bedeutet eine Menge löslicher Pflanzenfasern, wie sie vor allem in Gemüsen, Früchten aber auch Nüssen und Kräutern vorkommen. Damit die Ernährung ihre antivirale Wirkung entfalten kann, spielen besonders Gewürze und Kräuter eine zentrale Rolle. Besonders antiviral wirkende Gewürze und Kräutern sind: Nelken, Ingwer, Koriander, Thymian, Oregano, Basilikum, Pfefferminze und Rosmarin. Deren potenteste Inhaltsstoffe gehören zu den sog. sekundären Pflanzenstoffen. Diese Stoffe liefern zwar keinen kalorischen Nährwert, dafür jedoch eine Fülle von Duft-Geschmacksstoffen (z.B. Bitterstoffe), natürliche Farbstoffe, aetherische Öle, usw., die die Pflanzen auf natürliche Weise vor UV-Strahlung, Frassfeinden, Pilzbefall und eben auch Viren schützen. Bauen wir diese Schutzstoffe regelmässig in unsere tägliche Ernährung ein, schützen sie uns von innen. Bekannt sind z.B. sog. Glukosinolate (Senf, Kresse, Brokkoli, Kohlsorten), Sulfide (Knoblauch, Zwiebeln, Bärlauch, Lauch) und diverse Polyphenole (Obst v.a. Beeren, Gemüse und Hülsenfrüchten). Besonders Lungenstärkend wirkt Meerrettich.
Das Spurenelement Selen spielt ebenfalls eine zentrale Rolle für ein funktionierendes Immunsystem. Selen befindet sich in hiesigen Böden nur in geringen Mengen. Um dennoch ausreichend mit genügend Selen versorgt zu sein sollte auf den Konsum von Paranüssen sowie eine ausreichende Eiweissversorgung geachtet werden (Selen ist in Lebensmitteln an Eiweiss gebunden).
In Vergessenheit geraten sind leider auch die sog. Vital- oder Heilpilze. Pilze sind wahre Überlebenskünstler und sind in der Lage unsere Immunantwort sehr effizient zu regulieren. Die enthalten Beta- D Glukane, können z.B. virusinfizierte Zellen markieren, sodass diese besser vom Immunsystem erkannt und abgebaut werden können. In der Küche sollte der besonders antiviral wirkende Pilz «Shiitake» vermehrt eingesetzt werden. In einigen Pilzen ist ausserdem das immunpotente Vitamin D enthalten, welches jedoch zusätzlich auf Öl-basis ergänzt werden sollte.
Im Allgemeinen wirkt sich sowohl eine kalorische Unter- aber auch eine Überernährung negativ auf das Immunsystem aus. Interessant ist jedoch, dass ein leichtes kalorisches Defizit von ca. 30% bzw. ca. 600 Kcal bei einem guten Allgemeinzustand das Immunsystem trainiert und resistenter macht. So bietet das intermittierende Fasten (16h nüchtern, während 8h Essen) mit zwei ausgewogenen Hauptmahlzeiten die ideale Lösung zur Stärkung des Immunsystems. Zu guter Letzt sollte zwischen den Mahlzeiten auf eine ausreichende Wasserzufuhr geachtet werden! Nichts schwächt den Körper und all seine Stoffwechselvorgänge mehr als Wassermangel. Sobald ihr Urin fast so transparent wie Wasser selbst ist, können Sie davon ausgehen, genügend getrunken und damit einen sehr wichtigen Beitrag zur inneren Widerstandskraft geleistet zu haben.